

12. Oktober 2016 | KERSTIN WASCHKUT | E-MAIL MARKETING
Data Driven Business 2016 – die Konferenz rund um den Bereich Online-Marketing und analytische Strategien fand am 12. – 13. Oktober in London statt. Zum ersten Mal wurde die Veranstaltung dabei in London in der etc.venues, 200 Aldersgate organisiert. Neben der Email Innovations Summit rund um das Thema E-Mail Marketing, liefen parallel noch drei weitere Konferenzen: Convertion Conference, eMetrics Summit, Predictive Analytics World Business.
Auch unsere E-Mail-Marketing-Expertin Kerstin Waschkut lauschte gespannt den Vorträgen der Email Innovation Summit, die von Bill McCloskey (Gründer von Only Influencers) feierlich eröffnet wurde.
Spannende Inputs, welche wir heute vorstellen:
Dela Quist – Quelle
Dela Quist, CEO, Alchemy Worx, ging in seinem Vortrag “The Future of Email (Marketing) in a world of Automation, Algorithms, Artificial Intelligence, Messaging & Pokémon Go” auf die Wichtigkeit der E-Mail-Adresse sowie das Potenzial im Bereich E-Mail Marketing ein.
Jede Person besitzt meist mehr als eine E-Mail Adresse für den privaten und für den beruflichen Gebrauch. Es ist nicht nur ausschlaggebend, diese Adresse zu generieren, sondern auch zu wissen, für welchen Zweck diese genutzt wird. Denn der Wert der E-Mail Adresse ist erheblich, gerade wenn man sich vor Augen führt, dass, laut Herrn Quist, E-Mail Marketing den größten Anteil des “Traffic” auf die eigene Website generiert.
Dela Quist, The Future of Email (Marketing) in a world of Automation, Algorithms, Artificial Intelligence, Messaging & Pokémon Go
Quelle
In der USA werden im Jahr 2017 voraussichtlich 85,928 Million Dollar für Digitales Marketing ausgegeben. Nur ein kleiner Bruchteil ($2,865) davon fließt jedoch ins E-Mail Marketing. Die größten Ausgaben liegen laut Forrester Reaserch Digital Marketing Forecasts, 2014 to 2019 (US) im Search Marketing ($38,470) sowie im Display Advertising ($31,281).
Vergleicht man die Ausgaben im E-Mail Marketing mit dem Web Traffic, der dieser Bereich generiert, wird relativ schnell klar, welches Potenzial hier noch schlummert – zumal die Kosten nur bei $0,91 pro 1.000 Website-Besucher liegen.
Dela Quist, The Future of Email (Marketing) in a world of Automation, Algorithms, Artificial Intelligence, Messaging & Pokémon Go
Quelle
So ist der Bereich E-Mail Marketing nicht nur effizient, sondern einer der günstigsten Instrumente, die man im Online Marketing einsetzen kann.
Dela Quist ging jedoch nicht nur auf die Bedeutung des Bereichs E-Mail Marketing ein, er plädierte vor allem für eine geschlossene Zusammenarbeit aller Marketing Bereiche, um einen “Omni-Channel” zu kriieren, der eine einheitliche Marketing Strategie zielführend fokussiert und alle Daten zusammen bringt. Der Vorteil liegt in der Generierung der wichtigen Profildaten, um eine vollständige Personalisierung jedes einzelnen Kunden zu ermöglichen.
Elliot Ross, Founder, ActionRocket, Co-Founder, Taxi for Email, John Thies, Co-Founder, Email on Acid, Mark Robbins, Email Developer, Rebelmail sowie Justine Jordan, VP, Marketing, Litmus starteten gleich zu viert mit Ihrer Präsenation “Innovations in Email Design Part I: Inspiration”.
Elliot Ross sieht als Innovation im E-Mail Design die Schnittstelle dreier Bereiche: Technologie, Business und den eigentlichen Nutzen. Die entscheidenden Punkte sind hierbei die technische Umsetzung, die Wirtschaftlichkeit für das Unternehmen sowie die Usability für den Kunden. Letztere führt zu glücklichen Nutzern und mehr Conversions.
Elliot Ross, Innovations in Email Design Part I: Inspiration
Quelle
Es ist dabei sekundär, ob die technische Umsetzung auf allen Clients gleich dargestellt wird. Wichtig ist eher, dass die Message verstanden wird, Anreiz gibt eine Aktion auszuführen und den Kunden überrascht und Freude bereitet. Verschiedene Möglichkeiten können hierzu eingesetzt werden:
Laut Elliot verwenden 44% der Nutzer IOS Geräte, 16% Gmail, 10% Android sowie 7% Outlook 07/10/13 und Apple Mail und nur 6% Webmail.
Elliot Ross, Innovations in Email Design Part I: Inspiration
Quelle
Justine Jordan von Litmus greift noch tiefer in die Thematik und bevorzugt animierte Gifs, sowie die unterschiedliche Darstellung der Buttons. Des Weiteren gibt sie mit auf den Weg, dass 43% der E-Mail Nutzer Bilder nicht aktiviert haben und empfiehlt die Beschreibung sowie eine Hintergrundfarbe der Bilder durch den „alt text“. Eine weitere Möglichkeit das Design in den Vordergrund zu stellen, ist eine css animation, zum Beispiel eine Vorschau des Wetters.
Elliot Ross, Innovations in Email Design Part I: Inspiration
Quelle
Für Mark Robbins, Email Developer, Rebelmail ist die Darstellung des Inhaltes sehr bedeutend und so geht er auf die Einbindung eines etwas komplexeren Inhaltes ein, beispielweise Live Twitter Feeds, Videos oder Bilder Rundlauf / Karussel. Diese interaktiven E-Mails haben den Vorteil, dem Nutzer mehr Informationen bei weniger Inhaltslänge mitzugeben.
Mark Robbins, Innovations in Email Design Part I: Inspiration Quelle
John Thies, Co-Founder, Email on Acid ging auf die letzten Updates von IOS10 ein. Damit ist es dem Nutzer bei iOS10 – Apple Mail nun Zum Beispiel möglich, den Newsletter direct im Headerbereich abzumelden sowie einen schnellen Einblick in die Mail zu gewähren.
John Thies, Innovations in Email Design Part I: Inspiration Quelle
Saul Lopes, Strategic Insights & Loyalty Manager von Virgin Holidays konnte mit seinem Praxisbeispiel „Virgin Holidays Change into a date driven CRM Strategy„ punkten.
In seinem Vortrag beschrieb Herr Lopes wie er sein Team und alle Abteilungen in den Prozess mit eingebunden hat, um den Zugang zu den Adressen zu erlangen.
Im weiteren Schritt hat er sich die Inhalte der Newsletter vorgenommen und animierte Header, einige Texte durch Bilder ersetzt, Google Map implementiert und animierte Wettervorschau integriert.
Saul Lopes, Virgin Holidays Change into a date driven CRM Strategy
Mit der Generierung von weiteren Profildaten – Segmente nach Buchung und Citycodes – erstellte er individuelle Newsletter. Hierbei hat er die Stadt, in der das letzte Mal gebucht wurde (z.B. London), mit einem regnerischen Bild, einem Wunsch-Reiseziel mit herrlichem Sonnenschein oder Meerblick gegenüber gestellt. Dadurch fesselte er seine Kunde und steigerte die Conversion-Rate.
Saul Lopes, Virgin Holidays Change into a date driven CRM Strategy
Gerade das Paradebeispiel von Saul Lopes zeigt mal wieder deutlich, wie wichtig es ist, seine eigenen Kunden zu kennen, Profildaten zu erweitern und die unterschiedlichen Touchpoints der einzelnen Abteilungen zusammen zu führen.
Ein weiterer spannender Vortrag kam von Kath Pay, Founder von Holistic E-Mail Marketing, mit dem Titel: „How to Reap the Rewards of Taking a Holistic Approach to Email Marketing“
In ihrem sehr interessanten Vortrag wurde betonte sie, wie die einzelnen Bereiche (SMS, Social Media Marketing, PPC, Email Marketing, Website) immer noch sehr stark als einzelne Silos da stehen. Die übergreifende Zusammenarbeit der Abteilungen würde jedoch einen sehr starken Vorteil und einen weitbringenden Mehrwert bieten. Gerade der Bereich E-Mail Marketing sollte keine „isolierte Insel“ mehr sein. Die Customer Journey kann durch die enge Zusammenarbeit der Abteilungen ein vollkommenes Bild ergeben; hierbei ist die E-Mail Adresse der Dreh,- und Angelpunkt.
Kath Pay, How to Reap the Rewards of Taking a Holistic Approach to Email Marketing
Quelle
Es dreht sich alles um die „Customer Journey & Experience“ und alle Marketing Maßnahmen die vor der E-Mail Adresse und nach der Generierung der E-Mail Adresse passieren, haben einen starken Einfluss auf das Ergebnis und schlussendlich auf den Umsatz. Kath Pay möchte uns hierbei bewusst machen, dass die E-Mail Marketing Abteilung zwar die E-Mail Adresse besitzt, jedoch nicht den Prozess, um diese zu generieren.
Kath Pay, How to Reap the Rewards of Taking a Holistic Approach to Email Marketing
Quelle
Die Generierung der E-Mail Adresse beginnt z.B. auf der Webseite, hier wird jedoch die Newsletter-Anmeldung entweder gar nicht oder oft mit einer sehr niedrigen Priorisierung auf die Startseite eingebunden. Frau Pay veranschaulichte dies am Beispiel von Groupon, das durch die Optimierung des Anmeldeformulars eine 52-prozentige Steigerung der Conversion erzielte.
Aber nicht nur die Generierung von E-Mail Adressen im ersten Schritt sondern auch die Optimierung der darauffolgenden Schritte bis zur eigentlichen Conversion ist ein wichtiger Faktor, der zu berücksichtigen ist. Der Verlauf der Öffnung, zum Klick bis hin zur Conversion sollte in einem Guss erstellt werden, um den Kunden auf einfachstem Wege zum Ziel zu führen.
Tim Watson machte in seinem Vortrag „Trigger Mapping and Email Automation“deutlich, wie viel Potenzial in der Erstellung von Trigger sowie Marketing-Automation liegt.
Im Vergleich werden heutzutage standardisierte Newsletter zu 74% und nur 8% Warenkorb-Abbruch-Triggermailings versendet.
Selbst bei der geringen Anzahl an Versendungen von Triggermailings sind nur ca. 7% der Anwender erfolgreich. Der Rest der Befragten gab an, lediglich zufrieden zu sein oder keinen Erfolg beim Einsatz von Triggermailings und Marekting-Automation zu haben.
Die zwei wichtigsten Kriterien für den Erfolg von Triggermailings sind:
Tim Watson, Trigger Mapping and Email Automation Quelle
Neben der Vielzahl an Triggermailing-Beispielen zeigte er vier Schritte auf, die zu einer Erstellung erfolgreicher Marketing-Automation führen:
1. Bestimmung, verschiedener Events der Costumer Journey, die als Triggermailing funktionieren
2. Map Automation Abfolge:
3. Generierung von Inhalten
4. Kreativität
Einige Triggermailing-Beispiele:
Tim Watson, Trigger Mapping and Email Automation Quelle
Zusammenfassend sind Marketing-Automations effektiv, da sie zur richtigen Zeit mit hoher inhaltlichen Relevanz versendet werden. Eine Marketing-Automation sollte jedoch niemals vor dem Hintergrund der Zeitersparnis erstellt werden, da der Aufwand einer erfolgreichen Kampagne erheblich ist. Zudem ist es sinnvoll Automation und Broadcast-Newsletter-Kampagen Hand in Hand zu erstellen.
Parry Malm, CEO, Phrasee and Sharon Jennings, Freelance Developer & Consultant, Chic Geek Consultants Ltd stellten in Ihrer sehr schön aufbereiteten Präsentation “Innovations: Making Subject Lines Pop in the Inbox” die Tipps und Tricks einer guten Betreffzeile dar.
Die drei wichtigsten Punkte für einen Betreff, der eine gute Öffnungsrate erzielt, sind laut Parry:
Die meisten Marketer nehmen sich zwar sehr viel Zeit für die Inhalte des Newsletters, die Textierung, Bilder sowie die Aufbereitung. Jedoch wird der Betreff meist relativ schnell und als einer der letzten Schritte erstellt. Wenn man sich jedoch deutlich vor Augen führt, dass der Betreff die Tür zum Newsletter-Inhalt ist, sollte die Erstellung des Betreffs einer der wichtigsten Faktoren sein.
Ein Betreff soll Anreiz geben, die E-Mail zu öffnen und die wichtigsten Informationen oder Vorteile kompakt anzeigen. Dabei kommt es nicht allzu sehr darauf an, wie lang der Betreff ist, sondern das er stets Bezug zu Ihrer Firma hat. Ein gutes Beispiel war der Betreff für das Unternehmen Virgin Holidays: „Are you a Vegas Virgin?“ Neben dem Inhalt als Betreff riet Parry Malm zudem zu Emojis, solange sie zur Zielgruppe passen.
Parry Malm How to make your subject lines pop - according to actual science.
Quelle
Die E-Mail Innovation Summit 2016 in London war zusammenfassed ein klasse Event mit positiven Eindrücken.
Einiges an Input konnte aufgegriffen werden und wir freuen uns bereits auf 2017 mit weiteren spannenden Trends.
Kerstin Waschkut ist seit April 2015 bei Online Birds tätig. Nachdem Kerstin durch Ihr Hotelmanagement Studium in den Niederlanden ihr Wissen in der Hotellerie erweitert hat, konnte sie dies direkt als Marketingleitung bei den Cocoon Hotels anwenden.